20.12.2023

Praxisseminar „Notfall im Jagdrevier“ mit dem Notfallmediziner Dr. med. Richard Humburg in Malsfeld

Autor: Markus Stifter

Besonders in der Drückjagdsaison kann es zu gefährlichen Situationen kommen: Plötzlich kracht beim Aufbauen eine Leitersprosse, ein Keiler nimmt einen Hundeführer an oder beim Bergen erleidet ein Jagdfreund einen Kreislaufkollaps. Aus einer alltäglichen Routinesituation kann so schnell ein lebensbedrohlicher Notfall werden.

Jägerinnen und Jäger sollten dann bedacht und richtig handeln, um sich oder ihren Jagdfreunden das Leben zu retten. Hinzu kommen die Schwierigkeiten im Revier: Am Unfallort ist kein Handynetz verfügbar, der genaue Unfallort lässt sich schwer beschreiben und ein Rettungswagen kann den Unfallort aufgrund schlechter Wege nicht erreichen.

Wer in einer solchen Situation nicht hilflos sein möchte, sollte gut vorbereitet sein, falls bei der nächsten Jagd ein Notfall eintritt. Der erfahrene Anästhesist und Notfallmediziner Dr. med. Richard Humburg war u. a. im Rettungshubschrauber Christoph 23 am Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz im Einsatz und verfügt über eine große Expertise sowie entsprechende Praxiserfahrungen. Er ist selbst Jäger und kennt die Besonderheiten und Herausforderungen, die bei einem Notfall in Wald oder Feld lebensrettend sein können.

Bei einem Notfall im Wald oder in unwegsamem Gelände ist es besonders wichtig, besonnen und nach einem festen Handlungsleitfaden zu agieren, damit wertvolle Zeit nicht ungenutzt verstreicht. Deshalb haben wir eine einfach zu erlernende Systematik entwickelt, die nahezu alle erdenklichen Notfallszenarien umfasst. Die im Seminar geübten Handlungsschritte können dann in der Notsituation aus dem Gedächtnis abgerufen und umgesetzt werden.

Bei einer stark blutenden Wunde wie hier nach einem Keilerangriff (nachgestellte Szene) ist eine fachkundige Erste Hilfe lebensrettend. Foto: Markus Stifter

Am 7. November 2023 konnten 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im LJV-Seminar „Notfall im Jagdrevier“ die Erste-Hilfe-Techniken in Malsfeld praxisnah erlernen und ausprobieren. So wurde beispielsweise auch die Versorgung stark blutender Wunden mittels eines Tourniquets demonstriert. Eine eigens zusammengestellte Notfalltasche beinhaltet die wichtigsten Materialien zur Erstversorgung.

Jagdvereine oder Hegegemeinschaften können sich gerne wegen eines individuellen Termins direkt an LJV-Pressesprecher Markus Stifter wenden: markus.stifter@ljv-hessen.de

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